Freitag, 24. August 2007

Barcelona

Mittwoch 19:27 Uhr spüre ich einen sanften Ruck. Aus dem Schlaf gerissen erkenne ich ein Rollfeld und erinnere mich, dass ich kaum zwei Stunden zuvor am Flughafen Köln-Bonn gestartet bin. Grosses Gedränge im Gang des Düsenjets. Ich trete hinaus und werde auf der Gangway geblendet durch einen bezaubernden Sonnenuntergang. 21°, ein traumhafter Sommerabend sollte beginnen. Die gleiche Zeit für die 1380km von vom Rhein an das Mittelmeer, sollte ich auch noch bis zur temporär, finalen Destination benötigen. Kaum trete ich mit 40kg Reisegepäck aus der Metro in den Übergrund, kommt mir Axel entgegen. Die Sagrada Familia, das streng katholische, und zugleich kitschige Bauwerk Antoni Gaudis, im Rücken begrüßt mich mein Kommilitone aus Köln mit einem breiten Grinsen. So schlecht kann es hier also gar nicht sein. Axel ist ebenfalls Kölner, Co-Sifeonaut und Mitpraktikant bei Henkel Iberia.
Nachdem ich fast alles an Kleidung abgelegt habe, was ich hier habe, also, dass in den Reisetaschen, nicht jene am Körper, sollte mein erster Ausflug in Barcelonas Nachtleben beginnen.
Barcelona ist im August wie ausgestorben. Nur Touristen. Fast keine Bars sind geöffnet. Langsam bekomme ich Hunger. Das Frühstück ist jetzt auch schon seit 12 Stunden in meinem Magen. Okay, im Flieger gab es noch ne Kleinigkeit. Meine Ungeduld sollte mit einem langen Marsch auf der Suche nach einer anständigen Kneipe belohnt werden. Gesucht – gefunden. Wir kehren in eine Bar ein, die augenscheinlich Touristenpreise hat. In der nächsten Kneipe in der wir zwei Kölnerinnen kennen lernten, stellte sich heraus, dass die Preise normal sind. Um schon mal voraus zugreifen: 5€ für ein Bier sind normal. Es folgten Plauderein, die in den nächsten vier Monaten normal sein werden: Wo kommst du her? Wie heißt du? Was machst du? Mein Auto, meine Yacht, mein Haus. Different people, same conversation, kommentierte ein Ire in Montevideo zwei Jahre zuvor eine ähnliche Szene. Hat trotzdem Spaß gemacht. Ansonsten wären wir mit den beiden und ihren Begleitern aus Barcelona und Mailand nicht noch saliren (feiern) gegangen. Genug Bier im Körper um ein dringendes menschliches Bedürfnis zu verspüren, ging es durch die alten, engen Gassen Barcelonas. Es wurde unerträglich. „Mit wem seid ihr hier“..... „Pasar“, sagte ein junger Katalane. Auf der engen alten Steintreppe kletterten wir hinab zu einer schalldichten Türschleuse. Dahinter sollte sehr gute Musik warten. Man erkennt starke deutsche Einflüsse in der örtlichen elektronischen Musik. Keine Drinks später, da zu teuer sollte dieser Abend enden. Um 6 Uhr.

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